In der P.S. Zeitung erschien kürzlich ein Beitrag zur städtischen Vorlage über den Bau einer CO₂-Abscheidungsanlage auf dem Gelände der Klärschlammverwertungsanlage Werdhölzli in Zürich . Als Kommissionssprecher stellte Gemeinderat Benedikt Gerth (Die Mitte) die wichtigsten Eckdaten der Vorlage vor:
- Einmalige Baukosten von rund 35,5 Mio. CHF
- Ab 2028 jährliche Folgekosten von etwa 14,2 Mio. CHF
- Ziel: Abscheidung von rund 22'000 t CO₂ pro Jahr, aktuell ungehindert in die Umwelt emittiert
Zweck und Finanzierung#
Ziel der Anlage ist es, Negativemissionen zu erzeugen und die Stadt Zürich ihrem Netto‑Null‑Ziel bis 2040 näherzubringen. Aufgrund ihrer Zweckbindung können die Kosten nicht über die bestehenden Abwassergebühren finanziert werden. Deshalb schlägt die Vorlage vor, einen steuerfinanzierten neuen Buchungskreis einzurichten.
Technische Umsetzung#
Zum Einsatz kommt das Verfahren der Aminwäsche, mit dem das CO₂ aus dem Abgasstrom der Anlage herausgelöst wird. Anschliessend soll etwa die Hälfte des abgeschiedenen CO₂ in der Schweiz – konkret in Recycling‑Beton – dauerhaft gebunden werden. Die restlichen Mengen würden ins Ausland, voraussichtlich in die dänische Nordsee, transportiert und dort über geologische Methoden tief unter den Meeresboden gespeichert.
Bedeutung und Debatte#
Die Vorlage markiert einen Meilenstein in der kommunalen Klimapolitik: Es ist die erste dieser Art auf Stadt-Stufe in der Schweiz und zeigt, wie ambitionierte Klimastrategien konkret umgesetzt werden können. Gleichzeitig wirft sie Fragen auf:
- Ist die langfristige Finanzierung über Steuergelder nachhaltig?
- Gelingt es, die Speicherung im In- und Ausland zuverlässig abzusichern?
- Können ähnliche Projekte künftig auch private Industrieanlagen oder andere Städte erreichen?
Fazit#
Gemeinderat Benedikt Gerth betont, dass die CO₂-Abscheidung am Werdhölzli ein wichtiger Schritt ist, um die Klimaziele der Stadt Zürich zu erreichen. Der Erfolg dieses Projekts könnte als Modell für weitere kommunale und nationale Klimaschutzvorhaben dienen.
Den vollständigen Hintergrundbericht lesen Sie in der P.S. Zeitung.